„Ist das jetzt die Pubertät oder ist das eine Depression?“ Um Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern für diese Frage zu sensibilisieren, lief in dieser Woche in der Freien Waldorfschule Augsburg ein gemeinsames Projekt mit der AOK Bayern und der Montessori-Schule Augsburg. Schüler:innen der beiden Schulen arbeiteten mit dem Regisseur Jean-Francois Drozak an dem Theaterstück „Icebreaker“, das Depressionen bei Kindern und Jugendlichen thematisiert. Während einer Pressekonferenz zeigten die Schauspieler:innen erste Szenen aus dem Stück.
„Die Aufklärungsarbeit zum Thema Depression ist enorm wichtig. Bis zu 20,2 Prozent der Jugendlichen in Deutschland unter 18 Jahren zeigen ein erhöhtes Risiko für psychische Auffälligkeiten. Die Corona-Pandemie hat diese Situation leider noch verstärkt. Mit dem Filmprojekt „Icebreaker“ gelingt es, die Jugendlichen spielerisch an das heikle Thema heranzuführen“, so Alfred Heigl, Direktor der AOK in Augsburg.
Videoclips fördern die Prävention
Die Schüler:innen entwickeln im Projekt Präventionsclips, die den anderen Schulklassen im Präsenzunterricht gezeigt werden. Bei der Film-Projektwoche handelt es sich um ein präventives Alternativkonzept, um den Schulalltag zu bereichern und den Jugendlichen Mut zu machen. Der im Rahmen des Projektes abgedrehte Film basiert auf Drozaks Theaterstück „Icebreaker“.
Ziel des Stückes
Die Zuschauer:innen erkennen, dass sich psychische Erkrankungen oft schleichend und zunächst unbemerkt entwickeln. Sie lernen, Verdachtsmomente einer beginnenden oder vorhandenen Depression zu erkennen und diese anzusprechen. Vor allem aber wird deutlich, dass Depression eine heilbare Krankheit ist. Durch das theaterpädagogische Erleben erhalten die Zuschauer:innen einen neuen Zugang zu der Erkrankung Depression und der damit einhergehenden Problematik der beteiligten Familien – besonders die der Geschwisterkinder. „Ich bin sehr froh, dass wir einen Weg gefunden haben, das eigentliche Theaterprojekt der letzten Jahre in Form eines Filmdrehs an den Schulen fortsetzen zu können. Auf diese Weise werden wir unserem Präventionsauftrag gerecht“, erklärt Jean-Francois Drozak.
Die AOK Bayern unterstützt die Film-Projektwoche – denn die Gesundheitskasse hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge Menschen altersgerecht an das Thema „Depression“ heranzuführen. Die Schulleiterin der Freien Waldorfschule Dr. Annette Schmidt sagte rückblickend: „Das Thema Depressionsprävention ist in den vergangenen zwei Jahren noch wichtiger geworden und es ist gut, dass wir dieses Projekt mit den Partnern der AOK und der Montessori-Schule umsetzen konnten. Wir alle haben uns gefreut, unseren Saal für das Projekt zur Verfügung stellen zu können.“ Auch Cornelia Breitenfeld, Lehrerin der Montessori-Schule und Marco Holubarsch, der als Deutschlehrer der neunten Klasse an der Waldorfschule das Projekt begleitet hat, sind sich einig: „ Es tat gut, Schüler:innen beider Schulen auf der Bühne zu erleben!“