Formenzeichnen

Jedes Kind erobert seinen Körper im Laufe seines Heranwachsens durch vielfältige Tätigkeiten, insbesondere durch bewusste und unbewusste Bewegungsabläufe. Waldorfschulen legen großen Wert darauf, die Kinder über Geschicklichkeits- und Balanceübungen, Bewegungsspiele und viele feinmotorische Tätigkeiten dabei zu unterstützen. ihren Körper zu einem gesunden und geschmeidigen Instrument heranzubilden.

Das Schreibenlernen stellt innerhalb dieser umfassenden Bewegungserziehung einen, wenn auch sehr übungsintensiven, Spezialfall dar. Vorbereitet wird das Schreiben an der Waldorfschule durch Orientierungsübungen im Raum und durch das sogenannte Formenzeichnen, bei dem die Kinder lernen, sich während des Zeichnens auf die Linienführung zu konzentrieren. Erst wenn sie darin eine gewisse Sicherheit gewonnen haben, lernen sie die Buchstaben kennen. Auch das geht zunächst vom Zeichnen aus und wird in kleinen Schritten zu Worten oder ganzen Sätzen weitergeführt. Der Weg geht vom Hören über die Bewegung zum Zeichnen und wird erst am Ende zum eigentlichen Schreiben, bei dem verschiedene Buchstaben zu Lautfolgen zusammengefügt werden. Das Lesen wird erst systematisch geübt, wenn die Kinder sich über eine längere Zeit übend mit den Buchstaben vertraut gemacht haben