Geschichtsepoche vor Ort

Ende Juni erlebte die 7. Klasse einen ganz besonderen Studientag vor Ort – passend zur Geschichtsepoche. Zuerst gab es eine Führung durch die Innenstadt Augsburgs zu den
Orten und Gebäuden der Fugger und Welser zum Thema „Alles Gold, was glänzt?“. Die Jugendlichen konnten sehr gut nachvollziehen, mit welchen Mitteln und Ideen vor allem
Jakob Fugger so viel Reichtum erzielen konnte. Nach Stärkung im Museumsgarten ging es dann in Kleingruppen mit Arbeitsblättern durch das Fugger-Welser-Museum. Anschließend wurde die Fuggerei erlaufen. Ein erholsamer Zwischenstop war die dortige Markuskirche und
– trotz dichtem Programm über das 16. Jahrhundert auch durch das Fuggerei-Museum – wollten die Siebtklässler danach auch noch unbedingt in den Bunker aus dem 2. Weltkrieg! Der gefüllte, intensive Studientag endete dann mit einer kleinen Bus-Ausfall-Odysee, was aber die
Stimmung keineswegs trübte, denn zum Mittagessen kamen alle noch rechtzeitig in die Schulküche! Text Julia Nagel, Fotos Michaela Kfir und Julia Nagel

Ein wunderbarer Musikabend!

Das Sommerkonzert wurde von der 5. Klasse klangschön und fröhlich eröffnet. Weiter ging’s mit dem Mittelstufen-Streichorchester. Die fleißigen „Heinzelmännchen“ des VT-Teams sorgten immer für schnellen Umbau zwischen den Auftritten und die Siebtklässler boten eine tolle Pausen-
Verköstigung an. Ein Höhepunkt im 2. Teil war u.a. die Verabschiedung der 12. Klasse aus Chor und Orchester. Es war wieder ein wunderbarer Musikabend! Danke allen Beteiligten! Text: Julia Nagel Fotos: Niklas Sylla, Julia Nagel

Erasmusprojekt: tolle Begegnungen!

Eine spannende und fröhliche Woche der Begegnung mit Schüler*innen aus Rumänien, Frankreich und Spanien ist zu Ende gegangen. Es wurden Ausflüge in Augsburg, zum Schloss Neuschwanstein und nach Blumenthal gemacht und als praktischer Workshop unter anderem ein Insektenhotel gebaut. Im Augsburger Rathaus wurde die Gruppe von der 2. Bürgermeisterin Martina Wild Willkommen geheißen.

Die Gruppe aus Spanien, die aus organisatorischen Gründen erst Anfang Mai nach Augsburg kommen konnte war ebenfalls in Füssen und Neuschwanstein, einen Tag verbrachten sie in München, ein Tag war ganz Europa auf dem Rathausplatz Augsburg gewidmet und es fand ein Besuch der Klavierhauptprobe Fidelio im Theater im Martinipark statt. Die spanischen Schüler waren Gäste in verschiedenen Unterrichten an unserer Schule und überzeugten sich beim Mittagessen von der guten Qualität unserer Schulküche. Am letzten Tag besuchten wir Gut Morhard in Königsbrunn. Zum krönenden Abschluss gab es ein von den Spaniern selbst zubereitetes Essen, Zarangollo und Tortilla. 

Fotos: Udo Legner, Erhan Mihali, Barbara Holl von der Werkstatt Solidarische Welt, Julia Nagel, Jakoba Zapf

Spannende Projektepoche!

„Anatomie, Notfallmedizin und Katastrophenschutz“, „Soll man_frau gendern?“, „Intensivkurs Geräteturnen“, „Dirndl/Trachtenhemd nähen, „Fremdsprachentheater“ oder „Office-Anwendungen“ – das waren nur einige der interessanten Themen der Projektepoche in der Oberstufe.

Mit einer selbstgebauten Lochkamera gingen die Schüler zur „Entdeckung der Langsamkeit“ auf Motiv-Fang – mit sehr langen Belichtungszeiten – dem Kurstitel gemäß! Die belichteten Negative wurden anschließend entwickelt und in Positive umkopiert. In der Holzwerkstatt wurde lautstark, aber auch fein gearbeitet! Bei „La Francophonie“ wurde mit einer belgischen Schulklasse via Skype z.B. ein gemeinsamen Quiz veranstaltet – alles auf Französisch.

Im Projekt „Star Wars“ analysierten Schüler*innen der Klassen 9 bis 11 Szenen wie auch Charaktere des SF-Films von 1977. Die aufwendigen Spezialeffekte wurden untersucht und anhand von Auszügen aus den Filmskripts englische Vokabeln erarbeitet. Zudem wurde der Satzbau der englischen Sprache analysiert und mit den Subjekt/Objekt Konstruktionen des Satzbaus der Figur Yoda verglichen. Mit Texten zu Darth Vader und Boba Fett wurden die englischen Future Tenses geübt. Anhand der Struktur des Galaktischen Imperiums vertiefte die Gruppe ihr Vorwissen zu Diktatur, Demokratie und Gewaltenteilung. Der Kurs fand komplett auf Englisch statt.

Text: Julia Nagel, Max Gerblinger
Bilder: Julia Nagel, Niklas Sylla, Michaela Kfir

Eurythmieabschluss der 12. Klasse

Ein wunderbares lebendiges Kunstwerk von Einzelauftritten, kleinen Gruppen und der Gesamtklasse ist entstanden und wurde von der zwölften Klasse Mitte März aufgeführt. Lilli Benks und ein Schulvater begleiteten am Piano, Familie Gayler spielte Cello und Lehrerinnen lasen die Texte. Herzlichen Dank für die gelungene Aufführung!

Nach 12 Jahren endet die Waldorfschulzeit mit all ihren Impulsen. Dies wird in einem besonders ausführlichen Zeugnis zusammengefasst. Ein wichtiges Element ist dabei auch die Bewegungskunst Eurythmie. Moderne Gehirnforschung bestätigt die fördernden Zusammenhänge zwischen Bewegung, Musik und Gehirnentwicklung. Ihre Erfahrungen zeigen die Schüler*innen beim Eurythmie-Abschluss in selbst choreografierten Bewegungen, die von Musik oder Worten begleitet werden.

Txt: Gabi Cyran-Sylla
Fotos: Niklas Sylla

Politisch bis romantisch: das Adventskonzert

Die Augsburger Waldorfschule kann sich glücklich schätzen, so gute Musiklehrer*innen zu haben. Das Adventskonzert war wieder einmal der Beweis, das es gelingen kann, Schüler*innen zu gesanglichen und instrumentalen Höchstleistungen zu bringen. Selbst die sentimentalsten Ohrwürmer wurden von den Chören sanft, locker und harmonisch dargeboten. Gefühle ja, Kitsch nein. Der zweite Teil des Adventskonzert, den die Bläser mit Leo Haßlers „Intrada IV“ stimmungsvoll einleiteten, begann mit drei Liedern, deren politische Aussagen die aktuelle Weltlage wiederspiegelten. „Happy Xmas – War is over“ von John Lennon und Yoko Ono verlieh der Sehnsucht nach Frieden eine Stimme. Das ukrainische Volkslied „Schtschedryk Schtschedryk“ war ein Gruß an alle anwesenden Schüler*innen und Eltern, die in Augsburg Zuflucht gefunden haben. Mit „Bella Ciao“ erinnerte der Oberstufenchor an Auflehnung und Revolte – auch als Gruß an die iranischen Frauen, die in den letzten Monaten zu diesem Lied ihre Kopftücher abgenommen und zu Revolutionsfahnen gemacht hatten.

Die Bläser der Oberstufe spielten gekonnt „Scene Champetre de Noel“ von Rudi Spring und ließen in unterschiedlichen Duo- und Gruppensolis auch komplexe Rhythmus- und Dynamikteile des Werkes erklingen. Großartig!

Vivaldis Konzert a-moll war ein musikalischer Übergang zum dramatischen Ruf „Look at the world“ von John Rutter, mit dem sich Chor und Orchester der Oberstufe von ihrem Publikum in den Advent verabschiedeten. Auch hier ein politisches Signal: Seid behutsam und zärtlich zu unserer Erde, wir haben nur die eine.

Danke an alle Beteiligten auf und hinter der Bühne für einen wunderbaren Abend.

Text und Fotos: Angelika Lonnemann

Der Waldorf-100-Staffellauf geht über Augsburg

Am 10. Juni 2018 startete der Waldorf-100-Staffellauf in Flensburg und soll innerhalb eines Jahres an allen 245 Waldorfschulen Deutschlands vorbeikommen.  Auf dem Weg graviert jede Schule ihr Logo ein und bringt die Staffel zur nächstgelegenen Schule weiter.  Die vielen Logos brauchen ihren Platz, weshalb die Staffel durch Anfertigen und Aufstecken eines neuen Holzstückes wächst und wächst.  Um in einem Jahr an allen Waldorfschulen Deutschlands vorbeizukommen, reicht eine Staffel nicht aus.  Die Staffel wurde daher am 1. September in Hamburg in drei Stücke zerlegt und auf drei getrennten Routen weitergeschickt.  Eines dieser drei Staffelstücke reiste über Kassel, Frankfurt und Stuttgart in den Süden und wurde am 4. April 2019 von Lehrern der Ulmer Waldorfschule an die Augsburger Waldorfschule überreicht.  Lange verweilen durfte die Staffel dort nicht, hat sie noch einen langen Weg vor sich, zunächst ins Allgäu.  In München und schließlich in Berlin soll die Staffel mit den beiden anderen Staffelstücken wiedervereinigt werden.

In Augsburg gravierte der Werklehrer Ulf Geier das Logo der Schule ein und machte sich am darauffolgenden Tag mit sechs Schülern der elften Klasse auf den Weg, die Staffel an ihr nächstes Ziel zu bringen.  Die Staffel wurde in der Rudolf-Steiner-Schule in alle Klassenzimmer gebracht, damit alle Schüler die Staffel sehen konnten.  Übergeben wurde sie hier nicht, sondern von den radelnden Jungs anschließend weiter in Richtung Süden transportiert.

An der Mandichosee Staustufe fand ein Lehrerwechsel statt.  Ulf Geier, an dessen Fahrradstange das Staffelholz befestigt war, übergab dort die Staffel an den Mathematiklehrer Dr. Holger Then, welcher die Schüler von dort aus weiterbegleitete.  Die Schüler zeigten hingegen vollen sportlichen Einsatz und radelten den gesamten Weg bis Landsberg. Schülervater Alexander Meyer schaffte es, sich mit dem Auto ständig in der Nähe aufzuhalten und hielt die Fahrt mit seiner Drohne fest (ein Video ist in Arbeit!).

Derweil wartete die zweite Klasse der Landsberger Waldorfschule gespannt auf das Staffelholz, denn sie war für den Empfang auserkoren. Der Ankunftstermin um 12.30 Uhr verstrich, und die Spannung stieg. Ein Kind nach dem andern ging Ausschau zu halten. Um 12.40 wurden die Radler endlich gesichtet und herzlich mit zwei schönen Liedern empfangen, bevor sie den Kindern von der langen Reise des Staffelholzes durch Deutschland erzählten.

Endlich durfte jedes Kind der Klasse das Holz mit den vielen eingravierten Schulnamen und Logos von Nahem betrachten und berühren. Eine Zweitklässlerin durfte es für die Landsberger Schule entgegennehmen und an Ihre Mitschüler weiterreichen.  Vielbewundert und bestaunt machte der kunstvoll gravierte und aus drei Stücken zusammengesetzte Stab seine Runde durch die Klasse.

Nach einem letzten Lied gab es ein wohl verdientes Mahl, und dann ging es den ganzen Weg wieder zurück. Inzwischen wurde der Staffelstab in München mit einem seiner beiden Geschwisterstücke vereinigt.

Text Dr. Holger Then / Fotos Alexander Meyer